Auch nach seinem Tod gerät der alte Treffenfeld nicht in Vergessenheit, sondern seine Geschichte liefert Stoff für mancherlei Publikationen. Um 1900 erschien im Magdeburger Verlag von Albert Rathke der Text für eine Volksoper in drei Aufzügen mit dem Titel "Hennigs von Treffenfeld". Auf der Rückseite des Libretto-Heftes offerierte der Verlag auch den "Treffenfelder Marsch".

Auch Heinrich von Kleist bediente sich in seinem bekannten Schauspiel "Prinz Friedrich von Homburg" der historischen Person Treffenfelds.

In dem 1982 von Manfred Hoffmann herausgegebenen Buch "Der Landreiter von Fehrbellin" ist der Hinweis zu finden, dass in "vielen Zügen der historische Jochen Hennigs von Treffenfeld Pate gestanden hat..."

 

Auch so manche mündlich überlieferte Sage rankt sich um seine Person, hier ein kleiner Abriss:

 

Seine Mutter

Als unser alter Haudegen in seiner stolzen Uniform und als gemachter Mann wieder in die Nähe seines Heimatdorfes kam, wollte er unbedingt zu seiner Mutter schauen. Doch auch das tat er auf seine ureigene Art. Er kehrte nicht in sein Elternhaus, sondern beim Dorfschulzen, ein. Er ließ seine Mutter rufen und fragte sie nach ihren Kindern. Seine Mutter erkannte in dem stolzen Offizier ihren ungezogenen Jochen naturgemäß nicht wieder, und sie nannte alle bis auf ihn. "Ihr hattet doch noch einen Sohn!", drang Treffenfeld weiter auf sie ein. "Ach, ja.", erwiderte sie, "Den hew ick hatt, aberst det en Utbund, en Undaucht, de is weglopen un ick wet nicht, ob en de Dod all holt hat, oder wo he sick rumdrift in de wide Welt." Nun hielt Jochen es nicht länger aus und sagte im altmärkischen Platt "Na Mudder, denn kiek mi moal richtig an, ick glöw ick bin dien Jung." Die Mutter konnte es nicht fassen, "Wie wäre et möglich dat ut minen ungeradenen Jochen sön graden Herr, as he is, woren wäre."

 

Sein Liebchen

Unser alter Haudegen bewarb sich in seinem Heimatdorf um die Hand der feschen Grete, einem Mädchen aus der Nachbarschaft. Dabei hatte er keinen Erfolg, sein Leichtsinn war bekannt. Wie er nun als reicher Mann nach Hause kam, traf er sein Gretchen wieder. Vorwurfsvoll sagte er zu ihr "Na Gretchen, hest du' doch dan!"  Worauf Grete voller Einfalt erwiderte "Jo, Jochen, het ick dat wußt".

 

Sein Bruder

Als unser Haudegen wieder einmal in Könnigde weilte, um sich von seinen Streifzügen zu erholen, erhielt er Besuch von dem älteren Bruder Lorenz aus Klinke. Lorenz hatte dort den Schulzenhof gekauft und die Geldkatze war leer. Die Gespräche drehten sich um Jochens Beutezüge und seinen Reichtum. Beide Kämpen genehmigten sich ein süffiges Garley nach dem anderen. Mit schwankenden Schritten führte Jochen seinen Bruder in den Keller und öffnete eine Truhe mit Goldmünzen. Lorenz Augen wurden immer größer und Jochen nötigte ihn, doch ruhig zuzufassen und sich die Taschen zu füllen. Doch er sagte "Wenn ick moal in Not kümm, giebst et mei trüch." Empört richtete Lorenz sich auf, "Wenn ick die dat doch wedder gewen soll, denn kunnst et man glieks beholln.", drehte sich um und verschwand nach Klinke. Dort starb er 1699 im Alter von 88 Jahren.

 

Sein Geist

Unser alter Haudegen kannte zwei Zaubersprüche, mit einem machte er sich selber "für Feindes Waffen fest" und mit dem anderen verwandelte er seine Krieger, wenn der Feind übermächtig war, blitzschnell in harmlose Dornenbüsche. Ein Wort genügte, sie wieder zurückzuholen und den Feind zu überrumpeln. Als Treffenfeld seinen Abschied vom Militär nahm, schlossen sich ihm auch seine alten Kampfgefährten an. Sie freuten sich auf einen angenehmen Lebensabend in Saus und Braus. Treffenfeld aber hatte andere Pläne. Als nach langem Marsch endlich Könnigde in Sicht kam, verwandelte er sie alle in dornige Sträucher, um sie bei Bedarf für neue Streifzüge bereit zu haben. In der Silvesternacht des Jahres 1688 wurde Treffenfeld vom Teufel geholt und hauchte sein Leben aus. Sein Geist, der noch immer zwischen Bismark und Könnigde spukt, hat keine Stimme, um die Verwunschenen zu erlösen und so stehen sie noch heute als Dornenbüsche an den Feldwegen rings um Könnigde.

 

Der Wettritt

Als unser alter Haudegen wieder einmal in der Altmark war, saß er zusammen mit dem Kurfürsten und anderen Offizieren in einem Gardelegener Gasthof. Nachdem der Staub aus der Kehle mit einem Garley heruntergespült war, forderte der Kurfürst seine Reiterführer auf, einen Wettritt zu machen. Der Ritterhof Könnigde sollte dem gehören, der als erster dort eintreffe. Alles schwang sich in den Sattel und auf ging die wilde Jagd in Richtung Könnigde. Hennigs trank in Ruhe aus und trabte dann auch gemächlich los. Er, der seine Jugend hier verbrachte, kannte natürlich alle Schleichwege und geheimen Pfade, nutzte diese und kam vor allen anderen in Könnigde an. Er ritt zum Gutshof, versorgte sein Pferd und ließ sich zum Essen einladen. Da kam die wilde Jagd in den Ort gebraust, jeder wollte der erste sein. Treffenfeld schaute aus der Tür und sagte zu ihnen "Wat wolln ji den noch hier, ick bün all lang hier." Nahm einen Krug Bier und streckte geruhsam seine Beine aus.

 

In Fehrbellin

Der alte Haudegen tat sich besonders in der Schlacht bei Fehrbellin hervor. Nachdem der Regimentsführer gefallen war, übernahm Hennigs kurzerhand das Kommando und führte seine Truppe erfolgreich durch die Schlacht. Danach meldete er sich beim Kurfürsten. Auf die Frage, woher er denn komme und wie er zum Siege beigetragen habe, antwortete er "Ich komme vom Schlachtfeld und habe dort den Feind wacker getroffen."

Darauf entgegnete der Kurfürst "Nun, so sollst du fortan von Treffenfeld heißen."

Leider ist das wirklich nur eine Sage. Hennigs wurde selbst schwer verwundet und kam in das Lazarett nach Spandau. Dort kümmerte er sich besonders um die Probleme der Verwundeten und Angehörigen von Gefallenen. Für seine Verdienste in der Schlacht erhält er ein auf den 18. Juni 1675 datiertes Adelspatent. Am 2. April 1676 wird der Landeshauptmann der Altmark beauftragt, Namen und Erhebung in das Landbuch der Mark Brandenburg einzutragen.

Eine Berliner Gedenkschrift berichtet einige Zeit später wörtlich:

Auf dem Schlachtfelde, mitten unter Blut und Leichen und dem Donner der den Feind verfolgenden Geschütze zog der Kurfürst den Degen und sprach zu Hennigs:

"Auf den Sand kniet hin, Herr Oberstleutnant.

Wer so die Feinde treffen kann

im Feld, das ist ein Edelmann.

Steht auf mein wackerer Kriegesheld

als Hennigs Herr von Treffenfeld."

 

Vor Rügen

1677 ist Treffenfeld mit seinem Regiment bei der Belagerung und am 27. Dezember beim Einzug in Stettin beteiligt. Am 14. September 1678 hat Treffenfeld beim Übergang nach Rügen und der Eroberung der Insel den Befehl über den linken Flügel der Reitertruppen. Ein Flugblatt aus damaliger Zeit berichtet:

"Es passieret allhier vor Strelasund Weniges, nur das der Brandenburgische Oberst Treffenfeld mit seinen Truppen dieses Land in seinem Alarm hält."

 

Das Wappen

Das Treffenfeld Wappen im Adelsbrief

"... neulich einen ganz blauen schwarz geblümethen schild in denselben einen silbernen geharnischten arm, in die höhe gerecket, in der handt ein bloßes schwerdt mit einem vergueldeten gefässe. auf dem schildt einen offenen vergueldeten helm, die helmdecke blau und weiß mit schwarz durchzieret. ueber dem helme eine gueldene krone, ueber der krone einen rothen adler mit aufgerecktem schnabel und hervorgehender zunge, in die sonne so ueber dem haupte stehend, sehend. die fluegel zum schwunge ausgebreitet, hinter welchen an jeder seite drey standarthen in deren mitte die drey buchstaben F.W.C. gezeichnet hervorkommen, welche mit den klauen gleichsam zusammen gehalten werden. ... 18. juno 1675"

 

Treffenfelds Farben blau/weiß und der gepanzerte Arm sind noch heute Bestandteil des Ortswappens von Könnigde.